Wird ein Bogen im Frühjahr, also gegen Ende der mit trockener Raumluft verbundenen Heizperiode, korrekt bezogen, werden die Haare kurze Zeit später, mit steigender Luftfeuchtigkeit, zu lang. Umgekehrt wird ein bei schwülem Sommerwetter erneuerter Bezug bei “normaler” Witterung zu kurz sein. Dieser Umstand verlangt vom Bogenmacher viel Fingerspitzengefühl bei der Wahl der Länge des Bezuges. Um die Haare jedoch überhaupt an der Saite haften zu lassen, benötigt der Musiker noch das sogenannte Kolophonium, mit dem er den Bezug bestreicht. Dieses Kolophonium wird aus verschiedenen Baumharzen und bis zu 20 Beimengungen hergestellt und in verschiedenen Farbschattierungen, von bernsteinfarben bis fast schwarz angeboten. In engen Grenzen kann Kolophonium den Klang des Instrumentes beeinflussen.

An dieser Stelle muss kurz auf das Prinzip der Tonerzeugung eingegangen werden. Der schwedische Physiker Anders Askenfelt hat sich intensiv mit diesem Thema befasst und seine Ergebnisse anlässlich eines Symposiums zum Thema “Der Streichbogen” in einem bisher leider unveröffentlichten Vortrag dargestellt.

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